Dass der Becher mit dem Fächer, der Kelch mit dem Elch, der Pokal mit dem Portal an diesem Wochenende aber nicht mit Wein (oder Sangria) gefüllt war, hat uns allen zu denken gegeben..... KlausK, das waren wir dir also nicht wert? Wir werden es uns merken....
Auch an Speyer scheint die Agenda 2010 mit ihren vielen Reformen nicht spurlos vorbei gegangen zu sein. Der Stadt scheint das Geld auszugehen. Wir waren doch sehr überrascht, dass wir mitten im historischen Stadtkern ein Denkmal aus Kunststoff sahen. Da steht doch mitten in einem Kreisverkehr ein Reiterstandbild von Playmobil.....
Sachen gibt’s.
Nach dem wir die Einkaufsmeile einmal rauf bis zum Altpörtel und wieder zurück gebummelt sind, ging's ins Technik Museum.
Volker wäre lieber in das nach Sinsheim gegangen, wegen der Concords, einen Jumbo kennt er ja schon, da isser er ja schon mitgeflogen. Aber Spaß hat's trotzdem gemacht.
Wegen des schönen Wetters haben wir uns erst auf das Freigelände gestürzt, nachher, wenn die Sonne weg ist, können wir immer noch in die Halle.
Mehrere Flugzeuge sowie ein U-Boot können hier von innen besichtigt werden. Die Flugzeuge sind mittels Stützen oder Podesten so installiert, als würden sie starten oder landen – auf jeden Fall ganz schön hoch und ziemlich schief. Mittels Spindeltreppen sind sie zu erklimmen und fast jedes Detail ist zu erforschen. Aber am Bemerkenswertesten war natürlich der Jumbo, erstens, weil er verdammt hoch angebracht ist, zweitens weil es eine beängstigend wackelige Angelegenheit ist – wir haben immer nur auf den deutschen TÜV gehofft – und drittens, weil man in der schwindeligen Höhe auch noch auf einen Flügel gehen konnte. Da wurden Nirschi's Raucherträume wahr. Vom Jumbo und von einem weiteren Flugzeug konnte man herunterrutschen, aber leider haben wir vergessen, die Matten mit raufzunehmen.... Wir haben uns gefühlt, wie auf einem Abenteuerspielplatz.
Weniger beeindruckend war dagegen das, was in der Halle ausgestellt ist, in die wir nach einer kurzen Ausruhpause gingen. Nicht, dass die Exponate alle langweilig oder uninteressant sind. Aber da hat jemand seine Sammelleidenschaft voll ausgelebt ohne Sinn und Verstand. Es stehen amerikanische Feuerwehrwagen neben Kirmes-Orgeln, wunderschöne Oldtimer um Nehberg's Einbaum, Vespas unter Flugzeugtragflächen, ausgestopfte weiße Tiger und Schaufensterpuppen neben Motorrädern. Man wird von dem ganzen Durcheinander erschlagen. Nichts ist nach Themen oder Zeiten sortiert, sondern die Halle ist einfach nur vollgestopft. Manchmal ist weniger einfach mehr.
Einige von uns haben außerdem noch das IMAX–Kino mitgebucht, sie kriegen von Kalifornien einfach nicht genug.
Es war ein schöner aber auch anstrengender Tag. Beim Abendessen im Vereinsheim des Pfälzerwaldvereins und dem geselligen Beisammensein habe ich sehr früh schlapp gemacht. Das Vereinsheim ist im Vergleich zum Domhof zwar nicht ganz so gemütlich, aber die Küche exzellent. Ich hatte den besten Sauerbraten, seit Oma Friedchen tot ist. Und Volker's wildes Gulasch war auch nicht zu verachten. Obwohl man bei uns in Westfalen behauptet, wat de Buer nich kennt, dat frett he nich', hat Erny sich an den Saumagen herangetraut.
Und da der Pfälzer zugibt: "Der Magen der Sau, das Herz einer Frau, der Inhalt der Worscht, bleiben ewig unerforscht" – würde mir das zu denken geben.....
Zum Glück hatte Susanne, unsere Chauffeurin, ein Einsehen mit mir und hat mich nicht mehr allzulange auf mein Bett warten lassen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück an einer sehr langen Tafel konnten wir uns kaum trennen. Es war einfach wieder schön – aber das nächste Treffen kommt bestümmt
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